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Dies ist weniger ein Kommentar, sondern eher ein Foto des Kommentators. Ach, falsch! Der Kommentator ist out. Der heißt jetzt Blogger und bloggt fröhlich vor sich hin. Gemäß dem Motto, alles sei Kunst, ist jeder Eintrag ein Blog und der Schreiber damit Blogger. Ganz gleich welches Thema, welches Foto. Seien es Katzen, Hunde, Hamster oder die letzte Mahlzeit. Alles ist ein Blog und macht den Blogger enorm wichtig. Weil: sonst hätte er ja nicht gebloggt.

Zwischen Ernsthaftigkeit und purem Schwachsinn gibt es keine Grenze mehr. Das hat sich ausgebloggt. Da werden neben dem Foto der letzten getrunkenen Flasche Lambrusco Videos von Rindern und Schweinen bei der Schlachtung und Zerteilung gezeigt. Smilys und Like-Buttons optimieren das Ranking. Teilhabe ist gefragt.

Wer sich regt, wird beachtet. Wer schweigt, ist tot. Den gibt es nicht im Netz. Diese Realität ist mal amtlich. Und wer will schon tot oder unreal sein, egal wie irreal das Gepostete auch sein mag. Posten für die Ewigkeit hält jung.

Das mag man beklagen. Ähnlich wie das Autofahren, die Bestellung bei Amazon oder telefonieren - die Klage hilft nichts. Es bleibt. Dieses Phänomen des Bleibenden von etwas, das noch so hirnrissig sein kann, besitzt etwas Fantastisches.

Hauptsache irgendjemand da draußen merkt für eine halbe Sekunde, dass es mich gibt. Nie war die Vorstellung der Bedeutung durch Bedeutungslosigkeit erregender. Frei nach dem Motto: Ich poste - also bin ich.

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